Donnerstag, 3. September 2015

Unterwegs in Nordrumänien

In den letzten Tagen war es hier im Blog und auch in meinen anderen Blogs sehr ruhig. Das hatte einen guten Grund. Ich war mit Adventure Slovakia unterwegs um die "Schönheiten Nordrumäniens" zu erkunden. Eine 9-tägige, geführte Tour, die mich sehr beeindruckt hat. Es wird mit Sicherheit noch etwas dauern, bis ich alle Touren für meine Blogs aufbereitet habe aber ich will Euch hier schon mal einen kleinen Überblick über diese abenteuerliche Reise geben.

Tag 1

Wir treffen uns am Hotel Engler in Mosonmagyaróvár (Ungarn). Wir, das sind drei Hessen und vier Niedersachsen (von denen ich zwei bereits kenne), ein österreichischer Bergführer mit seiner niederländischen Freundin sowie ein Australier der sich auf einer kleinen Weltreise befindet. Unser slovakischer Reiseleiter Fedor empfängt uns zusammen mit seinem Sohn Samuel. Wir machen uns miteinander bekannt, checken ein, essen ungarisch und bekommen einen "kleinen Paddelkurs", welcher mit einer längeren Paddeltour fortgesetzt wird.

Das Hotel Engler - unser Treffpunkt
Tag 2

Unser Busfahrer ist da
und wir fahren über Budapest nach Rumänien. Dort angekommen machen wir eine kleine Pause in Satu Mare (das erste rumänische Bier) und fahren im Anschluss weiter nach Săpânța, wo wir den "fröhlichen Friedhof" besichtigen. Von Sapanta geht es nach Leordina weiter. Recht spät abends kommen wir in unserer Unterkunft Pensiunea Miraj an. Schon unterwegs haben wir viele Eindrücke von Land und Leuten bekommen und nun sind wir gespannt, wie es weiter geht.

Der "fröhliche Friedhof"
Tag 3

Nach dem Frühstück (mit für meinen Geschmack zu wenig Kaffee) fahren wir nach Repedea, dem Startpunkt unserer ersten Wanderung. Von Repedea aus wandern an Bauernhütten vorbei steil bergauf durch das Maramuresch-Gebirge in Richtung Fărcăul (1961 m). Den Fărcăul besteigen wir allerdings nicht ganz, genießen aber den herrlichen Blick über Berge und weidende Wildpferde. Mir brennen vom Aufstieg die Oberschenkel aber bergab wird es nochmal heftiger. 22,5 km und 1450 Meter Höhenunterschied sind wahrlich kein Pappenstiel. So sind wir froh am "Magazin" angekommen zu sein und unseren Durst mit einem kühlen Ursus stillen zu können. Kompliment an unseren "Aussie" der sich, im Wander vollkommen unerfahren, hinauf und hinab gekämpft hat. 

Durch das Maramuresch-Gebirge
Tag 4

Heute fahren wir mit der Eisenbahn! Die Wassertalbahn ist eine Schmalspurbahn, die von Vișeu de Sus in die Karpaten fährt. Unser Bahn war früher in der Schweiz eingesetzt. Mit einigen Pausen erreichen wir den Wendepunkt der Bahnfahrt. Hier genießen wir Cevapcici und kühle Getränke bevor wir den Bahnschienen entlang zurück wandern. Schließlich stoppt Fedor, unser Reiseleiter unseren Zug von vorhin mit dem wir wieder nach Vișeu de Sus zurück fahren. Am Nachmittag ist Paddeln angesagt. Der Fluß Vișeu führt wenig Wasser, verlangt uns aber alles ab. Der Reiseleiter ist am Abend froh, dass die Boote überlebt haben... ich bin froh, dass ich ich es unbeschadet überstanden habe ;-)

Unterwegs mit der Wassertalbahn
Tag 5

Es geht ins Rodna-Gebirge. Eine fordernde aber wunderschöne Wanderung. Wir starten am Prislop-Pass, wandern zunächst über eine Art Hochebene, bevor es dann auf einen Kamm geht über den wir, auch mit ein wenig Kletterei, den Berg Ineu erreichen. Der Ineu ist mit fast 2300 m der zweithöchste Berg des Rodna-Gebirges. Fedor stellt uns frei bis auf den Gipfel zu steigen. Ich schließe mich den "Freiwilligen" an, denn auf dem Gipfel gibt es einen Geocache. Aber auch ohne Dose wäre es ein erhabenes Gefühl gewesen, ganz oben zu sein. Die zweite Hälfte der Wanderung geht es nun hinab in Richtung Lala. Dort wartet der Busfahrer auf uns. Unser "Aussi" hat sich wieder einmal gequält und bekomomt eine "LaOla". Aufregende Landschaftseindrücke liegen hinter uns. Wir fahren nach Cârlibaba. Dort übernachten wir.

Auf dem Kammweg zum Ineu
Tag 6

An und für sich wäre heute wieder Rafting angesagt gewesen. Allerdings ist der Wasserstand aufgrund der anhaltenden Trockenheit so niedrig, dass wir dieses Vorhaben aufgeben. Bestimmt auch besser für die Boote ;-) - und für mich, denn als Ersatzprogramm steht eine "kurze" Wanderung zu den 12 Aposteln. Die 12 Apostel sind eine unter Denkmalschutz stehende Felsformation im Nationalpark Călimani. Die Wanderung hier herauf ist natürlich wieder anstrengend. Wir klettern über Gatter, steil bergauf geht es über Bergwiesen, durch einen Wald und durch ein Gelände mit niedrigen Latschenkiefern. Fedor möchte nicht den gleichen Weg hinunter gehen was die "kurze" Wanderung dann doch wieder zu einem richtigen Brett macht. Das "Ursus" schmeckt heute Abend besonders gut.

Die 12 Apostel (der im Vordergrund zählt nicht dazu)
Tag 7

Wir haben im Hotel Cascada in Durau übernachtet. Hier gibt es genügend Kaffee aber ab dem zweiten kostet er extra! Egal, insgesamt sind die Verpflegungskosten doch sehr günstig. Heute machen wir eine Bergtour, die wieder einen ganz eigenständigen Charakter hat. Vorbei an einer Hütte, an Kalkwänden und an Felstürmen erreichen wir den Berg Vârful Toaca (1904 m) im Ceahlău Massiv. Eine wundervolle Aussicht hat man von hier oben. Und auf dem Rückweg zum Hotel gibt es noch ein Kloster und den Duruitarrae-Wasserfall zu bewundern. Der dortige Geocache bleibt uns allerdings trotz ausgiebiger Suche verborgen. Duch den Wald erreichen wir wieder unser Hotel. 1200 Höhenmeter bergan und bergab liegen hinter uns.

Vârful Toaca
Tag 8

Wieder ein etwas ruhigerer Tag. Wir fahren zurück nach Leordina. Natürlich nicht ohne ein Stückchen "spazieren" zu gehen. Der Anstieg von der Cabana Rurau zu den Pietrele Doamnei (Frauensteine) hat es aber wieder in sich. Es darf geklettert werden! Nach dem Spaziergang und einem Radler in der Cabana (es ist Samstag und eine Menge los) fahren wir weiter zum Kloster Moldovita und besichtigen dieses. In Leordina freuen wir uns die "Mama" (so haben wir unsere Pensionswirtin getauft) wieder zu sehen. Und es ist tatsächlich ein bisschen wie zuhause angekommen. 

Ein "kleiner Spaziergang" an den Frauensteinen
Tag 9

Der Abschied von Rumänien. Wir besichtigen noch zwei Kirchen und den Klosterkomplex Mănăstirea Bârsana. Wir verlassen Rumänien und fahren durch Ungarn. In Budapest sehen wir die Flüchtlinge die vor dem Bahnhof campieren und die momentan in aller Munde sind. In diesem Zusammenhang möchte ich Euch auf die Aktion #BloggerfuerFluechtlinge aufmerksam machen. Eine gute Sache und jeder kann helfen, ob Blogger oder nicht. Nach einem Bier auf einem Campingplatz erreichen wir wieder das Hotel Engler wo unsere aufregende Reise endet.

Mănăstirea Bârsana
Fazit:

Eine anstrengende Tour mit vielen Erlebnissen. Und es hat sich gelohnt. Ich bin mit so vielen neuen Eindrücken zurück gekommen, habe die Landschaft, die Kultur und die Leute schätzen gelernt. Was mir besonders gefallen hat ist, dass die Gegend touristisch noch nicht so erschlossen ist. Natürlich werde ich über die Highlights in diesem Blog bzw. auf meiner Seite Outdoorsuechtig.de noch ausführlich berichten. Aber erst einmal will ich alles sacken lassen. Ihr hört von mir!

Bis bald im Wald... oder in den Karpaten! Euer Jörg 




6 Kommentare:

  1. Oh wie toll. Rumänien steht bei mir auch noch irgendwann auf dem Plan.

    LG Mel

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  2. tolle Bilder ! Das wirkt wirklich toll und eine Reise wert. Empfinde ich gerade als exotischer und aufregender als manche Fernreise !

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  3. Hallo, Urlaub ist geplant ... die Wassertalbahn und die Frauensteine wollen wir auch erwandern, schöne Empfehlungen von dir :-)

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    1. Wow, da steht Euch was schönes bevor! Liebe Grüße!

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